7. Deutscher Stuhlbauertag am 17.09.2022
100 Jahre Museum – von der Rabenauer Heimatsammlung zum Deutschen Stuhlbaumuseum
Am 17. September 2022 fand in der Aula der Rabenauer Regenbogenschulen der 7. Stuhlbauertag statt. 100 Jahre sind eine lange Zeit, in der umfassende gesellschaftliche Veränderungen die Entwicklung des Rabenauer Museums beeinflusst haben. Über 40 Freunde des Museums hatten sich eingefunden, um dem Vortagsprogramm zu folgen.
Zu Beginn begrüßten Daniela Simon, Vorsitzende des Vereins Deutsches Stuhlbaumuseum und Museumsleiterin, sowie Irina Pistorius, Direktorin der Rabenauer Regenbogenschulen und Gastgeberin, die Gäste.
Das erste Grußwort hielt Andrea Dombois, 1. Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages, die dem Museum seit dem 1. Deutschen Stuhlbauertag im Jahre 2008 als Schirmherrin verbunden ist und auf deren Unterstützung das Museum immer zählen kann.
Die Sächsische Staatsregierung war durch Oliver Schenk, Sächsischer Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien und Chef der Sächsischen Staatskanzlei, vertreten, der in seinem Grußwort die Bedeutung des Museums im Zusammenhang mit dem Handwerk und der Sächsischen Industriekultur hervorhob.
In ihrem Vortrag zeichnete Daniela Simon die 100jährige Geschichte des Museums, beginnend mit dem Aufruf der Rabenauer Sektion des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz bis ins Heute nach. Zu Beginn wurde dem unlängst verstorbenen Mitglied des Museumsvereins, Horst Lorenz, gedacht, der über viele Jahrzehnte die Arbeit des Museums unterstützte. Natürlich wurde die Arbeit der Museumsleiter der Vergangenheit, wie Konrad Grüttner, Günther Käsemodel, Jochen Mühle und Dr. Johann Spensberger gewürdigt, ohne deren Wirken das Museum nicht so dastünde, wie wir es heute erleben. Anhand von Meilensteinen wurde die Entwicklung des Museums von der Rabenauer Heimatsammlung zum Deutschen Stuhlbaumuseum aufgezeigt.
Anschließend nahm der Bürgermeister der Stadt Rabenau, Thomas Paul, Stellung zum Verhältnis von Stadt, dem größten Förderer und Eigentümer des Museums, und Museum. Er unterstrich die Bedeutung des Museums für die kulturelle Identität der Stadt und bestätigte, dass die Stadt das Museum weiterhin auf allen Gebieten unterstützen wird.
Ihm folgte der Beitrag von Dr. Johann Spensberger, langjähriger Vorsitzender des Museumsvereins und jetzt Ehrenvorsitzender. Er dankte dem aktuellen Vorstand für seine Arbeit und stellte das Buch „Die Spur der Stühle“ vor, das auf seine Anregung hin von einem Team aus Vereinsmitgliedern geschrieben wurde. Die Publikation konnte allen Anwesenden am Ende der Veranstaltung überreicht werden und ist ab jetzt im Museum erhältlich.
Im anschließenden Vortrag von Dr. Dietrich Noack „Kulturtourismus und Museum“ wies dieser auf die vielfältigen Beziehungen zwischen Kultur und Tourismus hin. Er arbeitete deutlich heraus, dass Museen Bildungseinrichtungen sind und keine Freizeiteinrichtungen.
Den ersten Vortrag nach der Mittagspause hielt Katja Margarethe Mieth, Direktorin der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen. In ihrem Vortag „Das Deutsche Stuhlbaumuseum und sein Platz in der Museumslandschaft Sachsens“ ging sie auf Stärken und Potentiale unseres Museums ein. Sie führte aus, dass das deutliche bürgerschaftliche Engagement beispielhaft für Sachsen ist und ein wesentlicher Grund, dass dem Deutschen Stuhlbaumuseum 2021 ein Sonderpreis des Sächsischen Museumspreises verliehen wurde. Sie empfahl, weiterhin Stuhlbau- und Heimatgeschichte zu verknüpfen.
Der Vortrag von Dr. Ulf Molzahn, Direktor des Deutschen Uhrenmuseums Glashütte, wurde den Zuhörern digital vermittelt. Er ging auf die Bedeutung der Zeit und der Zeitgeschichte für das Museum ein, das ja Bewahrer der Zeitgeschichte in Form der verschiedenen Museumsobjekte ist.
Thomas A. Geisler, Direktor des Kunstgewerbemuseums Dresden, verdeutlichte, wie wichtig das Handwerk für die Entwicklung der Menschheit war und wie wichtig es deshalb ist, Handwerksgeschichte zu bewahren. Anhand seiner Erfahrungen stellte er dar, wie bedeutsam die Vernetzung , nicht nur der verschiedenen Museen, sondern auch der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen ist, um zum Einen die Geschichte zu bewahren und zum Anderen, sie dem ständig nachwachsenden Publikum zu vermitteln.
Der letzte Vortrag kam vom Museum für Kommunikation Nürnberg im digitalen Format. Die Kolleginnen zeigten an Beispielen ihres Arbeitsgebietes, wie sich die Arbeit im „Museum der Zukunft“ verändern wird und welche neuen Formen der Wissensvermittlung sich eignen, um Besuchern Geschichte auf eine spannende Art nahe zu bringen. Zum Ende wurden alle Anwesenden herzlich eingeladen, die Sonderausstellung des Museums, die sich der 100jährigen Museumsgeschichte widmet, zu besuchen. Bei den vielen Helfern, Organisatoren und Mitmachern, die zum Gelingen des 7. Stuhlbauertags beigetragen haben möchte sich der Museumsverein hiermit herzlichst bedanken.
Danke Rabenau!
Liebe Rabenauer, bei allen die sich am Schmücken der Stadt beteiligt haben, möchten wir uns herzlich bedanken. Ihre Mühe blieb nicht ungesehen und wurde beachtet! Da wir nicht alle Beispiele von geschmückten Vorgärten, Haustüren und Fenstern hier im Bild darstellen können, werden wir andere Wege der Würdigung suchen. Herzlichen Dank, dass Sie mitgemacht haben und damit Ihr Interesse an der Heimatkunde und dem Rabenauer Museum zeigten.