Mehr als 400 Jahre traditioneller Holzstuhlbau

In Rabenau werden seit über 400 Jahren Stühle gebaut. Der Hofgeograf Adam Friedrich Zürner liefert mit der hier dargestellten Aussage den Beweis. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts hat sich Rabenau zum Zentrum der Stuhlherstellung entwickelt. So hatten sich bis 1900 in Rabenau rund 150 Werkstätten und 13 Fabriken etabliert. Man sagt, dass fast in jedem Haus Stühle gebaut wurden.
Bis heute wird das Stuhlbauerhandwerk von einigen eingesessenen Werkstätten im Raum Rabenau bewahrt. Die Erzeugnisse aus der sächsischen Stuhlbauregion verkörpern die handwerklichen Erfahrungen von Generationen. Viele Unternehmen sind bereits seit Generationen in Familienhand. Die meisten haben sich in der Sitzmöbelgenossenschaft Oelsa eG zusammengeschlossen.

Ende des 19. Jahrhunderts begann in Rabenau die industrielle Fertigung von Stühlen. Die massenhafte Herstellung von Bugholzmöbeln in der Sächsischen Holzindustriegesellschaft sicherte den Lebensunterhalt vieler Einwohner und erhöhte den Bekanntheitsgrad der Stadt. Auf den Konkurs der Sächsischen Holzindustriegesellschaft im Jahre 1913 folgte bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts eine wechselhafte Entwicklung der Rabenauer Stuhlindustrie. Da es in der DDR keine Polstermöbelfertigung gab, diese war vornehmlich im Fränkischen konzentriert, wurden die großen Rabenauer Stuhlhersteller, die nach 1945 in Volkseigentum überführt worden waren, zu Polstermöbelherstellern umfunktioniert. Daraus ging 1992 die Polstermöbel Oelsa GmbH hervor in der bis heute 250 Mitarbeiter beschäftigt sind.