Historie des Standortes

Der Standort Rabenau – Die Stuhlbauerstadt Rabenau

Nach ersten geschichtlichen Quellen begann der Stuhlbau in Rabenau um 1600 und wuchs langsam zu einem Handwerkszweig, der sehr angesehen und wichtig war. Nach 1700 hatten Sitzmöbel einen ebenso hohen Stellenwert wie Gemälde und die Handwerker wurden Künstlern gleichgestellt. Dennoch war der Stuhl in den Epochen des Barock und Rokoko kein Möbelstück für jedermann und blieb ein Luxusprodukt des Adels und aufkommenden Bürgertums. Die Rabenauer Stühle wurden mit der Zeit Klassizismus und vor allem zu Beginn des Biedermeier, etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein absatzstarkes Produkt und bestimmten spätestens dann das Leben der meisten hier ansässigen Menschen. Wohlstand war mit dem Handwerk Stuhlbau vor 1900 schwer zu erreichen, aber ein stetiges solides Auskommen. Trotzdem entwickelte sich das Handwerk stetig weiter. Um 1900 erreichte die Anzahl der in Rabenau tätigen Stuhlfabriken und Handwerksbetriebe ihren Höchststand und das Produkt Stuhl wurde zum Markenzeichen dieser Stadt.

Der 1. und 2. Weltkrieg beeinflussten die Herstellungsmengen und auch die Produktvielfalt, veränderten die Lebensbedingungen und forderten wirtschaftliche Opfer von Unternehmern und einfachen Handwerkern. Trotz zwingender politischer und gesellschaftlicher Veränderungen behauptete sich Rabenau als Stuhlbaustandort. Der Stolz der Handwerker war ungebrochen und das Können wurde über Generationen weitergeben. Der Bedarf an guten Stühlen war Mitte des 20. Jahrhunderts groß und in der sozialistischen Planwirtschaft erkannte man schnell, dass handwerklich und manufakturell gefertigte Stühle aus Rabenauer Betrieben ein Exportschlager sind. Damit blühte das Handwerk vornehmlich in Zusammenschlüssen und Zweckgemeinschaften auf.
Nach 1990 musste man sich nicht nur in den Handwerksbetrieben neu orientieren und organisieren, sondern auch in der inzwischen gut funktionierenden Sitzmöbelindustrie.
Die Meister das Stuhlbaus, wie sich die hier ansässigen Firmen in den Gewerken des Stuhlbaus zu Recht nennen, halten ihr Markenversprechen bis heute. Daneben hat die Firma Polstermöbel Oelsa GmbH eine industrielle Sitzmöbelfertigung auf hohem Niveau und mit modernster Technik am Standort vorzuweisen. Das Herstellen von Sitzmöbeln ist also weiterhin eine Lebensader der Stadt Rabenau, die für ein gutes Miteinander der Gewerke, des Handwerks und der Industrie steht und sich die Leidenschaft für ihre einzigartige über 400-jährige Tradition und damit auch die Begeisterung für ihre bekanntesten Produkte bewahrt hat

Quelle: Aus Vortrag Simon, 5. Stuhlbauertag